Arbeitslosen­versicherung für Existenzgründer oft sinnvoll

Arbeitslosenversicherung für Existenzgründer

Die freiwillige Arbeitslosenversicherung für Selbstständige ist eine besonders interessante Option für Existenzgründer, die sich vor einer eventuellen Auftragsflaute absichern wollen.

Arbeitslosenversicherung für Selbstständige: Voraussetzungen und Antragstellung

Selbständige, die in eine Krise geraten, haben unter bestimmten Voraussetzungen Anspruch auf Arbeitslosengeld. Gerade in Corona-Zeiten eine willkommene Absicherung für Existenzgründer.

Es müssen einige Voraussetzungen für den Bezug von Arbeitslosengeld erfüllt werden:

  1. Der Abschluss der Versicherung muss bis spätestens 3 Monate nach Existenzgründung erfolgen.
  2. In den 30 Monaten vor Eintritt der Arbeitslosigkeit wurde mindestens 12 Monate in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt. Zu den 12 Monaten zählen Zeiten aus freiwilliger Versicherung und aus der Pflichtversicherung, z.B. als Arbeitnehmer.
  3. Es wurde eine Meldung über die Arbeitslosigkeit bei der Agentur für Arbeit abgegeben.
  4. Die aktuelle Selbständigkeit umfasst weniger als 15 Stunden pro Woche.
  5. Um Leistungen aus der freiwilligen Arbeitslosenversicherung für Selbstständige tatsächlich zu erhalten, müssen alle vorgenannten Bedingungen erfüllt sein.

Wie hoch sind die Beitragssätze für die freiwillige Arbeitslosenversicherung?

Im Jahr 2020 lag der Beitragssatz für laufende Verträge bei 2,4 Prozent. Auf Basis der Bezugsgrößen von 3.185 Euro (West) und 3.010 Euro (Ost) ermittelt sich ein monatlicher Beitrag zur Arbeitslosenversicherung für Selbständige bei 76,44 Euro (West) bzw. 72,24 Euro (Ost).

Bonus für Existenzgründer: Im ersten Jahr nach der Gründung beträgt der Beitragssatz nur 38,22 Euro (West) und 36,12 Euro (Ost).

Wieviel Arbeitslosengeld kann man als freiwillig versicherter Selbstständiger erhalten?

Wenn in den letzten zwei Jahren vor der Arbeitslosmeldung eine freiwillige Arbeitslosenversicherung als Selbstständiger bestand, errechnet sich die Höhe des Arbeitslosengeldes anhand eines fiktiven Arbeitsentgeltes. Dieses wiederum basiert auf der Qualifikation des Gründers und dem Vergütungsschema der Beschäftigungsfelder, auf die sich die Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit im konkreten Fall konzentrieren.

Welchen Status hat man während der Zahlung des Arbeitslosengeldes?

Als freiwillig versicherter Selbständiger muss man im Fall der Arbeitslosigkeit dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

Wie hoch ist das Arbeitslosengeld für freiwillig versicherte Selbstständige?

Je nach Qualifikationsgruppe errechnet sich das monatliche Arbeitslosengeld beispielhaft wie folgt. Es handelt sich dabei um Richtwerte zur Höhe des Arbeitslosengeldes am Beispiel der Steuerklasse III/60% – ohne Kind:

  • Hoch-/Fachhochschule (Q-Gruppe 1) 1624,50 EUR
  • Fachschule/Meister (Q-Gruppe 2) 1405,50 EUR
  • Abgeschlossener Ausbildungsberuf (Q-Gruppe 3) 1177,50 EUR
  • Keine Ausbildung (Q-Gruppe 4) 917,40 EUR

Wie lange wird Arbeitslosengeld aus der freiwilligen Arbeitslosenversicherung gezahlt?

Die Dauer des Anspruchs auf Arbeitslosengeld hängt davon ab, wie lange in den letzten zwei Jahren (24-Monate-Rahmenfrist) vor Eintreten der Arbeitslosigkeit in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt wurde.

Wer zwölf Monate lang Beiträge zahlt, erwirbt einen Basisanspruch von sechs Monaten. Die maximale Anspruchsdauer beträgt zwölf Monaten (nach 24 Monaten Mitgliedschaft).

Kündigung der freiwilligen Arbeitslosenversicherung

Die Mindestdauer des Versicherungsverhältnisses beträgt 5 Jahre. Die Kündigung muss schriftlich mit einer Kündigungsfrist von drei Monaten zum Ende eines Kalendermonats erfolgen.

Weitere Informationen für Existenzgründer

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