Ideenflut – das virtuelle Schaufenster von Dorina Janßen
Netzwerken, berichten, Menschen begegnen – das ist die große Leidenschaft von Dorina Janßen im Social Media. Dort schöpft sie sämtliche Möglichkeiten aus, viele Personen gleichzeitig anzusprechen, kennen zu lernen und DAS Mittel zu nutzen, um Ideen öffentlich zu verbreiten. Dieses „virtuelle Schaufenster“ richtig einzusetzen und „Tante Emma“ quasi virtuell aufzubauen, das ist ihr langfristiges Ziel. „Normale Werbung haben wir doch alle satt“, erklärt Dorina Janßen. „Ich finde es viel spannender, in ein Unternehmen einzutauchen, anstatt immer nur die Fassade oder die Bestseller zu betrachten.“ Echte Erfahrungsberichte, persönliche Foto-Stories und authentische Podcast-Aufnahmen sind Frau Janßen viel wichtiger.
by Janina Euler
Mit diesem Gedanken schloss Frau Janßen nach ihrem Wirtschaftsstudium noch einen zweiten Studiengang in Medienwirtschaft und Journalismus an. Ihre Bachelorarbeit verfasste sie in Zusammenarbeit mit der Unterwegs AG zum Thema: Social Media auf dem Prüfstand. Früh startete sie mit ersten Beiträgen für den Blog eines Outdoor Onlineshops, dem Elchblog. Ihre Aufgabe war es, die Produkte des breiten Sortiments zu testen und wöchentlich darüber zu berichten. „Storytelling ist absolut mein Ding“, erzählt Frau Janßen begeistert. „Meine Texte sind nicht plakativ, sondern authentisch. Ich tauche in das Unternehmen ein und gehe hinter die Kulissen. Bereits als Teilzeit-Angestellte im Marketinggenoss ich es, diese Leidenschaft auszuleben.“
Getrieben von ihren Ideen wollte Dorina Janßen beruflich weiter wachsen und fasste den Plan, ihre Arbeitsstunden zu erhöhen oder berufsbegleitend noch einen Master zu machen. „Ich habe eine Flut an Ideen und wollte schon immer mehr als die Vorgaben es zulassen. Mir ist es wichtig, alles miteinander zu vernetzen, auch wenn das nicht der Auftrag ist“, erzählt sie. Doch ihr Arbeitgeber sah das anders und überraschte sie stattdessen mit einem Aufhebungsvertrag. „Mein Tag war auf die Minute durchgetaktet, weil es der Alltag als Mutter und Seemannsfrau nicht anders zulässt“, so Dorina Janßen. „Mit der Kündigung stand plötzlich alles auf null. Mein Netzwerk war weg, ich hatte keine Aufgabe mehr. Plötzlich hatte ich das, was ich gar nicht mehr kannte: Zeit. Diese Zeit habe ich genutzt“.
Zuhause angekommen überlegte sich Dorina Janßen, was sie künftig beruflich machen möchte. Als Selbständige könnte sie sich frei entfalten und Kunden alle möglichen Maßnahmen sowie Strategien anbieten. Aber wie fängt man eine Selbstständigkeit an? „Mir ging es darum, für die vielen Ideen in meinem Kopf ein Ventil zu schaffen, sodass ich den Gedanken einen Ausdruck verleihen und sie mit anderen teilen kann“, erinnert sich Dorina Janßen. Im Prozess dieser Gedanken ereilte sie der nächste Schock: ein Wasserschaden. Vier Zimmer standen unter Wasser. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, wurde der Schaden zum Namen ihrer Gründung: Ideenflut – Einfach mal Wat(t) Neues! Es ist nicht verwunderlich, dass das heutige Logo einen Anker mit einem Herz darauf beinhaltet. „Das Motiv meines Logos entstand aus meiner Leidenschaft zur Nordsee und zum Networking. Ich möchte der Anker sein, der die Menschen miteinander vernetzt.“
by Janina Euler
Nach eigener Recherche fand Frau Janßen heraus, dass sie sich aus der Arbeitslosigkeit heraus selbständig machen und dafür ein Existenzgründercoaching erhalten könne. Mit dieser Idee begab sie sich zur Agentur für Arbeit, um dort weitere Informationen sowie einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) zur Finanzierung eines Existenzgründercoachings zu erhalten. „Mein Sachbearbeiter wollte mir zunächst keinen Aktivierungsgutschein ausstellen, da ich bereits wirtschaftswissenschaftliche Grundlagen besitze und nichts mehr lernen müsse. Daher habe ich mich an Erfolgspfad gewandt, mit denen ich das Coaching machen wollte“, so Dorina Janßen. „Herr Eckstein hat sich hartnäckig für den Aktivierungsgutschein eingesetzt und mit Nachdruck dargestellt, dass ich die Expertise von einem erfahrenen Existenzgründercoach benötige. Ich kann mich sehr für Medien begeistern, habe aber keine Ahnung von Unternehmensführung. Mir war bewusst, dass ich Hilfe benötige und Dank Erfolgspfad habe ich den Aktivierungsgutschein und das Coaching erhalten.“
Innerhalb eines Monats traf sich Dorina Janßen mehrfach mit Ihrem Berater, um alle notwendigen Themen zur Existenzgründung zu besprechen. Nach dem ersten Check der Marktkenntnisse ging es um die Risikoanalyse, um das Konzept zur Gründungsidee und auch um Themen zu Versicherungen sowie DSGVO. „Ich hatte einen großartigen Coach und war vom ersten Tag an begeistern von seiner authentischen Art. Er half mir nicht nur beim Businessplan, sondern gab mir auch einen wertvollen Überblick über zahlreiche gründungsrelevante Themen und Fördermöglichkeiten. Das Beste daran: Wenige Monate später hielt ich die Bestätigung für den Gründungszuschuss in meinen Händen“, erzählt Dorina Janßen zufrieden.
by Janina Euler
Der ursprüngliche Plan bestand darin, langfristig eine Agentur mit einem breiten Netzwerk aufzubauen und gleichzeitig bei der Familie sein zu können. Mittlerweile ist daraus der Traum einer Full-Service-Agentur entstanden. „Ideenflut ist ein öffentliches Tagebuch einer berufstätigen Mutter, also quasi einen Mamablog und eine Ideensammlung“, so Dorina Janßen. „Die Idee dahinter ist ein virtuelles Lager aus Beiträgen mit dem langfristigen Ziel, Gründungsplayer nachhaltig zu vernetzen und sichtbar zu machen.“ Heute gibt sie Tipps aus ihrem Leben, testet Produkte und baut ihr eigenes virtuelles Schaufenster auf.
„Vorher habe ich mein Leben um meinen Beruf gebaut. Jetzt baue ich mein Beruf um mein Leben. Das ist für mich die Arbeitswelt der Zukunft“, freut sich Dorina Janßen. Auch in einem zweimonatigen Projekt an der Jade Hochschule genoss sie die ungebundene Arbeitszeit fernab von Öffnungszeiten oder Zeitdruck. In der Gründerbox der Hochschule können Studierende kostenfrei jeden Tag und zu jeder Uhrzeit die Büroräume zum Arbeiten nutzen. „Grade kreative Chaoten und auch Mütter werden oft unterschätzt, verbrannt und schlecht bezahlt für ihren Fleiß. Ich brauche keine Kernarbeitszeit, sondern mache meine eigene Zeit aus. Mittlerweile pflege ich viele Kontakte mit Personen, die es genauso machen.“
Anderen Gründungsinteressierten rät Dorina Janßen, dem eigenen Traum eine Chance zu geben und Dinge einfach mal zu machen. „Meiner Erfahrung nach, kann eine Idee immer auch gründungswürdig sein. Man sollte sich nur gut beraten lassen und hartnäckig bleiben, wie Erfolgspfad das bei mir war. Es ist wichtig, die Fördermöglichkeiten zu checken, bevor man etwas investiert und da sollte man Experten fragen. Es gibt zahlreiche tolle und teilweise sogar kostenfreie Angebote, aber nur wenige wissen das und nutzen diese. Mich hat die professionelle Einschätzung meiner Geschäftsidee auf jeden Fall weitergebracht und mir auch Mut gegeben. Ich bleibe immer offen für Wat(t) Neues und lebe nach dem Motto meiner kürzlich verstorbenen Oma: „Glaube an Wunder, Liebe und Glück. Schaue nach vorne und niemals zurück! Tu, was DU tust und stehe dazu! Denn dieses Leben, das lebst nur DU!“