Kredite und Finanzen – Claudia Kaiser rechnet ab
Es ist Corona und es fehlt gefühlt an allem: Schutzausrüstung, Veranstaltungen, Sicherheit für die Zukunft. Es dreht sich alles um die Frage: wann haben wir es überstanden und wie sehr trifft uns das finanziell?
Für alle Gründer, die sich während der Corona-Krise selbständig machen wollten, war die Zeit doppelt hart. „Mich hat die Pandemie auch ziemlich kalt erwischt. Da musste ich mir schnell überlegen, wie mein Business überleben kann“, berichtet Claudia Kaiser. Als Finanzberaterin machte sie sich selbständig und schon kurz darauf kam der Lockdown. „Wie soll man so an Kunden kommen? Wie Werbung machen? Ich habe tatsächlich erstmal Baufinanzierungslead gekauft und alle Kunden intensiv betreut – im Home Office. Man musste seine Arbeitsweise ja anpassen und so habe ich eben Web-Meetings veranstaltet, was erstaunlich gut funktionierte“, erinnert sich die frühere Einzelhandelskauffrau. „Sicherlich hat mich die Pandemie einen großen Teil meiner Jahresplanung gekostet, aber das ging jedem so. Der Zuspruch der Kunden war beeindruckend und am Ende des Jahres werde ich wieder recht gut aufgeholt haben.“
Der Wunsch eigenverantwortlich zu arbeiten
Claudia Kaiser war schon immer ein Mensch für Weiterbildungen. Von der Einzelhandelskauffrau zur Bankkauffrau entschied sie sich 1993 bereits zu einer Selbständigkeit als Finanzberaterin, wurde dann aber von einem großen Konzern der Versicherungsbranche abgeworben. Als Organisationstalent war sie oft bereit, mehr zu arbeiten und betreute Spezialisten wie Generalagenten und andere komplizierte Angelegenheiten. „Wie das dann so oft ist, erkrankte ich leider und ließ für gut zwei Jahre die Arbeit ruhen. Nach einer Reha fasste ich dann den Mut, es wieder anzugehen. Es hatte sich alles zum Guten gewendet und ich wollte zurück in den alten Job. Den gab es nur nicht mehr. In der Zwischenzeit wurden die Spezialisten abgebaut und so entschied ich mich erneut für die Selbständigkeit“, erzählt Claudia Kaiser. „Den Wunsch, eigenverantwortlich zu arbeiten und dann auch langfristig mehr Geld zu verdienen hatte ich schon immer.“
Also setzte sie sich an den Rechner und suchte nach Unterstützung bei der Erstellung eines Businessplans zur Vorbereitung der Selbständigkeit. „Eigentlich wollte ich nur Hilfe, weil ich keine Lust mehr hatte all die Unterlagen und Anträge wieder selbst aufzusetzen“, scherzt die Finanzberaterin. „Das Erstgespräch mit Erfolgspfad lief dann super. Ich wollte mich ja so unterstützen lassen, also hab ich das Coaching gemacht.“
Dinge, an die ich nicht gedacht hätte
Innerhalb eines Monats stellte der Berater von Erfolgspfad gemeinsam mit Claudia Kaiser einen Business- inklusive des Finanzplans auf die Beine. Sie sprachen über Hindernisse, Steuerungsmöglichkeiten und die Notwendigkeit, Rücklagen einzuplanen. „Es war wie ein kompletter Neustart. Ich wollte ja nicht scheitern und habe deshalb einige Dinge anders gemacht, als vor zehn Jahren. Der Berater sprach von einigen Dingen, an die ich nicht gedacht hätte und riet mir dazu, langfristig zu planen, d. h. auch einen eventuellen Rückfall der Krankheit einzuplanen. Daran will man nicht denken, aber es kann ja jeden treffen. Wir stellten Zahlen auf, wie ich vom Umsatz her auf Null komme und zogen das Coaching zackig durch. Die vielen wertvollen Tipps waren super hilfreich und auch menschlich passte die Chemie prima“, erzählt Claudia Kaiser zufrieden.
Im Dezember 2019 verlief die Gründung als selbständige Finanzberaterin dann gut. Die im Coaching erarbeiteten Unterlagen reichte Claudia Kaiser bei der Agentur für Arbeit ein und erhielt den Gründungszuschuss. Bereits im Februar konnte sie erste Umsätze verbuchen, auch wenn die Auftragslage noch ausbaufähig war. Mittlerweile ist sie auf einigen Plattformen angemeldet und hat sich an professionelle Partner angeschlossen. „Ich wollte nicht von zuhause arbeiten und bewege mich entsprechend mit anderen in einem großen Bürohaus. Da mache ich auch nur Kredit- und Finanzberatung, keine Versicherungen. Kommt jemand zu mir, der Fragen außerhalb meines Spektrums hat, vermittle ich ihn gerne weiter“, so Claudia Kaiser.
Jemand objektives an meiner Seite
„Es ist schon weniger stressig, da mir der Gründungszuschuss bewilligt wurde. Jetzt nach Corona sind die sechs Monate um und ich werde wohl auch die zweite Förderphase für die 300 Euro zur sozialen Absicherung beantragen“, plant die selbständige Finanzberaterin. „Wie erfolgreich man ist – auch finanziell – liegt ja an einem selbst. Da sollte man sich wirklich gut überlegen, ob man gründen möchte und ob sich das rentiert. Ich bin mit Volleifer dabei und mache, was für mich richtig ist. Die Freunde kommen dann immer so schmusig daher, aber man braucht jemand kompetentes und objektives an seiner Seite. So ein Gründercoaching ist da ne super Sache, um neue Aspekte und ein anderes Denken zu erhalten. Man kann viel über das Vorhaben reden, vom Expertenwissen profitieren und muss sich Fragen stellen, über die man so intensiv nicht nachgedacht hätte“, so Claudia Kaiser beherzt.
„Natürlich sollte man auch bereit sein, mehr zu arbeiten als im Angestelltenverhältnis. Aber die Zeit kann man sich ja selbst einteilen. Im Coaching habe ich gelernt, wie ich alles im Blick behalte und gleichzeitig bewusst Auszeiten einplane. So läuft´s.“
Claudia Kaiser
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