Werde du selbst – BLOOM Yoga mit Katharina Rüther
„This is not about being superhuman. This is about realizing that being human is super.“ Mit diesem Zitat von Sadhguru beschreibt Katharina Rüther ihre Lebenseinstellung, privat wie beruflich. Die studierte Kommunikationsdesignerin weiß, was Stress bedeutet und was es dem eigenen Selbst antut. „Ich komme aus der Werbe- und Marketing-Branche, die einfach nicht mit einer Work-Life-Balance zu verbinden ist. Als ich dann schwanger wurde habe ich viel Yoga gemacht und das tat mir gut, an Körper und Seele“, erinnert sich Katharina Rüther. „Nachdem meine Tochter auf der Welt war, ging ich weiterhin zum Mutter-Baby-Yoga als Ausgleich zum sonst kräftezehrenden Alltag. Da merkte ich schnell, dass das etwas mit mir macht und ich mehr lernen, also tiefer in die Materie einsteigen wollte.“
Yoga ist eine Lebenseinstellung
Der Wunsch nach einer Ausbildung stand, aber es fehlten Geld und Zeit für die Umsetzung. Also arbeitete Katharina Rüther vorerst als Grafikdesignerin im Angestelltenverhältnis und später auch als Selbständige. Für große Firmen in Berlin erarbeitete sie hochwertiges Design und behielt auch aufgrund ihrer Privatausbildung einen hohen Anspruch an ihre eigene Arbeit.
Aus familiären Gründen zog sie dann von der Großstadt Berlin in die Kleinstadt Ibbenbüren, wo ein ganz anderes Verständnis von Design vorherrschte. „Im neuen Wohnort waren alle sehr pragmatisch und Design sollte vor allem eines sein: günstig. Daran musste ich mich gewöhnen“, so Katharina Rüther zwinkernd. Ihre Lebenssituation änderte sich stetig und zuletzt sah sie sich alleinerziehend mit einem Job voller Überstunden, die nicht kindgerecht waren. „Ich entwickele ich gerne, aber mir war bewusst, dass ich viel zu viel am PC sitze“, erzählt die gelernte Grafikdesignerin. „Es musste eine Veränderung her – etwas, das mir auch Spaß macht und Zeit für meine Tochter lässt. „Als dann noch die Auftragslage stagnierte, entschied ich mich umzuschwenken und fing bei einem Reformhaus im Verkauf an. So konnte ich wenigstens Yogaausbildung finanzieren.“
„Alles fügte sich von selbst“
Katharina Rüther entschied sich für eine zweijährige Ausbildung beim Institut für Yoga und Gesundheit Köln. Wenig später absolvierte sie auch die Erweiterung zum Advanced Yoga Teachertraining, erhielt eine Krankenkassenzulassung und schloss noch eine Lehrerausbildung für Yoga an. Da dies kein geschützter Ausbildungsberuf ist, war es ihr besonders wichtig, den Kern von Yoga für sich persönlich zu verinnerlichen. „Die gesamte Ausbildung war mental sehr herausfordernd und glich einem Selbstfindungsprozess, der viel Zeit braucht. Ich war da erstmal mehr mit mir, als mit meiner Zukunft beschäftigt“, so Katharina Rüther.
Als dann der Vertrag im Reformhaus nicht verlängert wurde, kam die Frage nach einer erneuten Selbständigkeit, dieses Mal als Yogalehrerein auf. Motiviert stellte Katharina Rüther sich bei der Agentur für Arbeit mit ihrem Vorhaben vor. Zu ihrer Entrüstung versuchte ihre Sachbearbeitung nicht sie bei der Gründung zu unterstützen, sondern sie als Verkäuferin weiter zu vermitteln. „Ich habe zwei großartige Ausbildungen in Grafik und in Yoga, die ich teuer bezahlt habe. Das werde ich doch nicht vergeuden und mein Leben lang als Verkäuferin arbeiten“, dementiert Katharina Rüther.
Enttäuscht spazierte sie nach dem Gespräch durch die Stadt und entdeckte zufällig einen kleinen Laden, der zum Verkauf stand. Je näher sie sich die Immobilie anschaute, desto präsenter wurde ihr Traum vom eigenen Yoga-Studio. Überraschend öffnete sich plötzlich die Tür und der Vermieter bat sie herein. „Sympathisch und ehrlich zeigte er mir die Räumlichkeiten und es passte einfach. Noch am gleichen Tag habe ich die Schlüssel erhalten und dann ging alles wie von selbst.“
Das Gründercoaching: Kurz, knackig, klasse
Beschwingt setze sich Katharina Rüther hin und recherchierte nach Unterstützungsmöglichkeiten für ihre geplante Selbständigkeit. So las sie von dem Gründungszuschuss, für den sie wiederum einen Businessplan brauchte. „In meiner früheren Selbständigkeit war ein Businessplan nie nötig gewesen, weil ich ja vom Fach bin und bereits Kunden hatte. Deshalb war ich total überfordert von der Flut an Ratschlägen im Internet, wie man das denn am besten aufzieht. Ein Freund erzählte mir dann von einem Coaching, das machen kann, um all das mit einem Experten auszuarbeiten“, berichtet die gelernte Yogalehrerin. „Nachdem ich einige Adresse recherchiert hatte, traf ich auf Erfolgspfad, wo mir Schritt für Schritt alles erklärt wurde. Erst hier erfuhr ich, dass ich das Coaching mal nicht selbst zahlen musste, sondern mit einem Aktivierungsgutschein der Agentur für Arbeit finanzieren kann. Endlich wurde ich mal gefördert und konnte mich nur auf die Inhalte konzentrieren. Mein Sachbearbeiter war ganz angetan von der strukturierten Herangehensweise von Erfolgspfad und so erhielt ich recht bald meinen Gutschein“, erzählt sie erleichtert.
Doch nun war die Zeit knapp. Um noch rechtzeitig den Gründungszuschuss beantragen zu können, hatte Katharina Rüther lediglich eine Woche Zeit für das Existenzgründercoaching. Gemeinsam mit Ihrem Berater erarbeitete sie im Akkord ihr Unternehmenskonzept und die Finanzierung, definierte ihre Zielgruppe genau und analysierte den Bedarf am Markt. Am Ende stand der ausgefeilte Businessplan, der mit dem Antrag zum Gründungszuschuss eingereicht und bewilligt wurde. „Mir fiel ein Stein vom Herzen, als wir es endlich geschafft hatten. Mein Coach hat sich super viel Zeit dafür genommen und professionell alles möglich gemacht, was ging. Natürlich hätte ich gerne mehr Stunden Zeit gehabt, aber im Endeffekt hat alles geklappt.“
BLOOM auf der Erfolgswelle
Auf eigene Faust renovierte Katharina Rüther ihr Studio und richtete alles genau nach ihren Vorstellungen ein. Da alles aus ihrer Hand kam, war das Konzept stimmig und kostengünstig. Mit ihrer Erfahrung als Grafikerin hatte sie ganz genaue Vorstellungen von der Inneneinrichtung, der Website und den Flyern. „Ich sehe, wo man etwas investieren muss und wo ich sparen kann“, so die selbständige Yogalehrerin. „So habe ich Designkosten für meine Außendarstellung gespart und das Geld in einen Korkboden für alle Räumlichkeiten gesteckt. Natürlich war der teuer, aber wenn wir uns beim Yoga die ganze Zeit barfuß bewegen, ist ein Naturprodukt, das auch noch Wärme abgibt, unerlässlich für mich.“
Vor der Eröffnung ging sie tatsächlich Klinken putzen, indem sie mit Fahrrad und Stadtplan von Tür zu Tür fuhr und ihre Flyer in den Briefkästen hinterließ. Bereits zwei Monate nach der Eröffnung hatte Katharina Rüther so viele Kunden, dass ihre laufenden Kosten gedeckt wurden und sie sich im Plus befand. „Ich hatte nicht erwartet, dass ich so schnell so erfolgreich bin und sogar eine Warteliste führen muss, weil ich so ausgelastet bin. Offenbar habe ich vieles richtig gemacht und umgesetzt, wie ich es u. a. im Coaching gelernt habe. Es ist sehr befreiend nun alles selbst gestalten und bestimmen zu können. Ich stelle die Regeln auf, bestimme meinen Tagesablauf und entwickele mein Angebot so weiter, wie es mir gefällt“, so Katharina Rüther freudestrahlend.
Mittlerweile bietet sie in ihrem BLOOM YOGA STUDIO in Ibbenbüren Yoga für Frauen und Männer, Schwangere, Mütter mit Kind und für Senioren an. Insgesamt hat sie seit der Eröffnung bereits 1.000 Teilnehmer betreut und viel positives Feedback erhalten. Für Katharina Rüther ist Yoga mehr als nur Sport und eben dieses Bewusstsein will sie auch bei ihren Kunden schaffen. „Der Mensch verschwendet so viel Energie damit, sich seine Ängste im Detail auszumalen. Man könnte diese Energie doch viel besser nutzen, wenn man träumt und sich das schönste vorstellt. Dann öffnet sich auch das Herz. Wer nur mit dem verstand Dinge tut, macht das rein rational, aber man kann die Zukunft doch nie vollends einschätzen“, so die selbständige Yogalehrerin bestimmend. „Man sollte die Dinge mit Herzblut angehen, dann sind sie immer richtig und das merken Kunden auch. Die Vorstellungskraft ist mein wertvollstes Gut, was uns Menschen von Tieren unterscheidet und oft falsch genutzt wird. Anstatt selbstgemachter Sorgen sollte man sich genau vorstellen, wie es einmal sein wird und sich die Zeit nehmen zu träumen. Um nicht abzuheben, kann man sich Feedback einholen. Am besten neutrales Feedback von einem Experten, wie z. B. in einem Existenzgründercoaching.“